3.4 Finanzielles Risikomanagement
Der Revisionsausschuss der TX Group AG überwacht das Risikomanagement der Gesellschaft und genehmigt den konsolidierten Risikobericht. Das Risikomanagement ist in Risikosphären aufgeteilt, die zentral in der TX Group oder dezentral in den Unternehmen bearbeitet werden. Die von der Gruppenleitung definierten Risiko-Verantwortlichen identifizieren, bewerten und steuern die Risiken mit gezielten Massnahmen entlang eines periodischen, systematischen Prozesses. Der jährliche Risikobericht der TX Group deckt Risiken auf TX-Gruppenstufe sowie Risiken der (alleine) kontrollierten Gesellschaften ab. Die nicht kontrollierten Gesellschaften (SMG und JobCloud) verfügen über ein eigenes, von der TX Group unabhängiges Risikomanagement.
Die aktuelle Situation im Marktumfeld, geopolitische Spannungen, Effekte der Zinserhöhungen sowie die Auswirkungen der sich allenfalls anbahnenden Energiekrise sind zentrale Treiber für die Marktrisiken. Die Verhaltensänderung der Medienkonsumenten und der Werbekunden sowie Marktanteilsverluste an inländischer und ausländischer Konkurrenz stellen die grössten marktspezifischen Herausforderungen dar.
Marktrisiken
Die Marktrisiken werden für die einzelnen Unternehmen Goldbach, 20 Minuten, Tamedia und TX Ventures betrachtet und mit Massnahmen gemanagt.
Goldbach
-
Druck auf den Werbemarkt und Cookieless Future: Goldbach strebt eine Diversifikation der Kunden- und Inventarbasis an, um einen Einbruch in einzelnen Teilen des Werbemarktes kompensieren zu können. Dies soll durch eine verstärkte Bearbeitung des KMU-Kundensegments und die aktive Akquisition von Neukunden im Grosskundensegment erreicht werden. Die Inventarbasis wurde durch zusätzliche Mandate und durch die Übernahme von Clear Channel Schweiz bereits diversifiziert und soll auch zukünftig weiter ausgebaut werden. Goldbach lanciert zudem gemeinsam mit Schweizer Vermarktern die OneID, eine ID-Lösung für digitale Werbung in der Schweiz, die zielgerichtete Online-Werbung ohne Cookies ermöglicht.
-
Politisch und regulatorisch bedingte Werbeverbote: Goldbach befürchtet eine Zunahme an Einschränkungen von Werbeformen wie beispielsweise das Verbot von Werbung auf öffentlichem Grund in diversen Städten. Solche Einschränkungen könnten die Umsatzfelder von Goldbach direkt beschränken und bereits getätigte Investitionen in OOH-Inventar wertlos machen. Goldbach beteiligt sich daher aktiv an politischen und regulatorischen Prozessen über Branchenverbände.
20 Minuten
-
Erosion der Preisstrukturen im digitalen Werbemarkt: 20 Minuten differenziert sich im Werbemarkt mit dem Angebot von kreativen Kommunikationslösungen im verlässlichen und verantwortungsvoll bewirtschafteten Umfeld der eigenen Medienmarken. Gleichzeitig entwickelt das Management eine Wachstumsstrategie, um die Erlöse stärker zu diversifizieren und nicht allein vom Werbemarkt abhängig zu sein.
-
Einsatz künstlicher Intelligenz im Konkurrenzumfeld: Grosse Technologieunternehmen, die über erhebliche Ressourcen für die Entwicklung von künstlicher Intelligenz verfügen, könnten eine dominante Stellung auf dem Medienmarkt einnehmen. 20 Minuten betrachtet den Einsatz von künstlicher Intelligenz als Herausforderung sowie als Chance und strebt danach, diese zu nutzen.
Tamedia
-
Einbruch im Print-Werbemarkt: Schlüsselkunden setzen bereits vermehrt auf digitale Werbeangebote und eigene Kanäle. Im Verbund mit den rückläufigen Umsätzen im Nutzermarkt Print könnte dies zu einem disruptiven Einbruch im Print-Werbemarkt führen. Tamedia pflegt den engen Austausch mit Schlüsselkunden, geht auf spezifische Bedürfnisse ein und führt vorrangig digitale Produktinnovationen ein, um das Risiko zu mindern. Gleichzeitig entwickelt das Management eine Wachstumsstrategie, um die Erlöse stärker zu diversifizieren.
-
Verfehlte Umsatzziele im Nutzermarkt Print und Digital: Mit dem Ausbau von Loyalitätsmassnahmen, Serviceoptimierung (Zustellung, Kundendienst) und Produktverbesserungen für die Zielgruppe über 60 soll die Zufriedenheit der bestehenden Print-Kundschaft gesteigert und entsprechende Kundenabwanderung verlangsamt werden. Durch spezifische Angebote werden gefährdete Print-Abonnenten zum digitalen Angebot überführt. Die digitale Vermarktung wird durch Einführung innovativer redaktioneller Formate unterstützt und durch präzise Segmentierung optimiert. Redaktionen und Vermarktung entwickeln eine Strategie, um die Reichweite auszubauen.
Zattoo/Doodle
-
Verschärfter Wettbewerb: Die Konsolidierung im B2B-Markt schreitet stetig voran. Dies erschwert die Gewinnung und Erhaltung von Grosskunden bei Zattoo. Entsprechende Massnahmen werden sowohl auf der Produkt- als auch auf der Marketing-Seite getroffen.
-
Rückläufiger Werbemarkt: Bei Doodle wirken sich ein leicht geschrumpftes Inventar, geringere Auslastungen und tiefere Tausendkontaktpreise (TKP) negativ auf das Ergebnis aus. Aktuell arbeitet das Management an Strategien, um sowohl das Werbeinventar (neue Produktfeatures) als auch die TKP (besseres Nutzererlebnis und Fokussierung auf höherwertige Werbeformate) zu erhöhen.
Neben den genannten Marktrisiken stellt für die TX Group die Marktverzerrung durch die SRG eine grosse Herausforderung dar. Die SRG breitet sich mit gebührenfinanzierten Newsportalen und -Apps sowie umfangreichen Social-Media-Angeboten im digitalen Raum aus und konkurrenziert direkt die privaten Medienunternehmen in der Schweiz. Die TX Group und der Verband Schweizer Medien wirken im politischen Prozess darauf hin, dass wieder an der Ursprungsidee des Service public festgehalten wird und ein zukunftsfähiges komplementäres System von privaten und öffentlich finanzierten Medien herbeigeführt wird.
In den Bereichen Personal, Finanzen, Legal und Technologie werden die Risiken ebenfalls gemanagt. Um technischen Störungen von IT-Systemen sowie zunehmender Cyberkriminalität entgegenzuwirken, wird laufend in Security-Massnahmen investiert, die sich insbesondere bei Cyberangriffen auszahlen. TX Group ist deshalb mit führenden Anbietern Partnerschaften eingegangen, um den modernsten Schutz einzubauen.
Währungsrisiken
Risiken aus Wechselkursschwankungen können vor allem aus Papiereinkäufen oder Investitionen resultieren. Wechselkursrisiken werden, wo als sinnvoll erachtet, zentral mittels Cash Flow Hedges abgesichert und entsprechend minimiert.
Derzeit stammen Währungsrisiken hauptsächlich aus Einkäufen, die in Fremdwährungen getätigt werden und deren Betriebserträge überwiegend in CHF generiert werden, sowie bei Beteiligungen, die in einer fremden Währung geführt werden. Der Gegenwert der Einkäufe in Fremdwährung belief sich 2023 auf 79.5 Mio. CHF (Vorjahr: 82.2 Mio. CHF). Die Risiken umfassen mehrheitlich Geschäfte in Euro und wurden für die Papiereinkäufe 2024 im Umfang von 30.9 Mio. CHF abgesichert (Absicherung 2022 für die Papiereinkäufe 2023 in Höhe von 32.1 Mio. CHF). Nicht berücksichtigt sind in den obigen Einkäufen in Fremdwährung die Einkäufe in Fremdwährung der ausländischen Goldbach-Group-Gesellschaften, da deren Einkäufe aufgrund der gleichfalls in Euro anfallenden Betriebserträge keinem wesentlichen Währungsrisiko ausgesetzt sind. Auf Absicherungen für das Fremdwährungsrisiko bei Beteiligungen wird verzichtet. Angaben zu den bestehenden Absicherungen für 2023 mit Devisentermingeschäften finden sich in den nachfolgenden Bereichen. Angaben zur Verbuchungssystematik dieser Cash Flow Hedges finden sich in den Bewertungsgrundsätzen.
Die Auswirkungen einer möglichen Veränderung der Fremdwährungskurse um 5 Prozent auf den in der Bilanz enthaltenen Positionen in Euro, serbischen Dinars, US-Dollars und britischen Pfund auf das Ergebnis vor Steuern belaufen sich per Ende 2023 auf –0.1 Mio. CHF (Vorjahr auf –0.0 Mio. CHF).
Zinsrisiken
Das Zinsrisikomanagement erfolgt zentral. Kurzfristige Zinssatzrisiken werden in der Regel nicht abgesichert. Am Bilanzstichtag bestand keine Absicherung für langfristige Zinsrisiken.
Das Risiko aus der Veränderung von Marktzinsen betrifft vor allem die bestehenden kurzfristigen und langfristigen Finanzverbindlichkeiten.
Aus der folgenden Übersicht gehen die Positionen, die Zinsrisiken ausgesetzt sind, und die Auswirkungen einer möglichen Veränderung der Zinssätze auf das Ergebnis vor Steuern hervor:
2023 | 2022 | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
in Mio. CHF | variabel verzinslich |
fest- verzinslich |
variabel verzinslich |
fest- verzinslich |
||||
Aktiven | ||||||||
Flüssige Mittel | 287.2 | – | 316.3 | – | ||||
Darlehensforderungen | 19.5 | 157.8 | 21.4 | 149.5 | ||||
Andere Finanzforderungen | 44.9 | 1.7 | 130.7 | – | ||||
Passiven | ||||||||
Bankverbindlichkeiten und -darlehen | 0.4 | – | 1.5 | 1.4 | ||||
Darlehensverbindlichkeiten | – | – | 5.8 | – | ||||
Einfluss auf Ergebnis vor Steuern bei Veränderung um +/– 0.1% | +/– 0.4 | +/– 0.5 |
Kreditrisiken
Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt eine laufende Überwachung durch standardisierte Prozesse, die sich im Inkassowesen auch auf externe Partner abstützen. Basierend auf einheitlichen Richtlinien werden die notwendigen Wertberichtigungen vorgenommen. Die Gefahr von Klumpenrisiken wird durch die grosse Anzahl und die breite Streuung der Forderungen gegenüber Kunden aus allen Marktsegmenten minimiert. Quantitative Angaben zum Kreditrisiko aus der operativen Tätigkeit finden sich in Anmerkung 2.1 «Nettoumlaufvermögen» zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Das Kreditrisiko, das aus den flüssigen Mitteln und aus anderen finanziellen Werten resultiert, besteht im Ausfall der Gegenpartei, wobei sich das maximale Risiko auf den Buchwert beläuft. Die flüssigen Mittel sind im Wesentlichen bei drei grossen Schweizer Banken hinterlegt, deren Kreditausfallrisiko basierend auf den aktuellen Kreditratings von Standard & Poor’s als tief eingeschätzt wird. Das Aktivdarlehen gegenüber General Atlantic SC B.V ist mittels Verpfändung der gehaltenen Anteile an SMG Swiss Marketplace Group AG gesichert.
Liquiditätsrisiko
Dem Risiko, nicht über die notwendige Liquidität zur Begleichung der Verbindlichkeiten zu verfügen, wird durch eine laufende Liquiditätsplanung Rechnung getragen. In der Liquiditätsplanung werden sowohl die operative Geschäftstätigkeit als auch die Forderungen und Verbindlichkeiten berücksichtigt.
Die Bewirtschaftung der Liquidität sowie die langfristige Finanzierung sind zwecks Optimierung der Finanzmittel zentralisiert. Damit werden eine kosteneffiziente Kapitalbeschaffung sowie eine auf die Zahlungsverpflichtungen abgestimmte Liquidität sichergestellt.
Die Fälligkeiten der finanziellen Verbindlichkeiten gehen aus der folgenden Übersicht hervor:
in Mio. CHF | nicht verfallen/ auf Abruf |
bis 3 Monate | 4 bis 12 Monate | 1 bis 5 Jahre | über 5 Jahre | Total | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2023 | ||||||||||||
Finanzverbindlichkeiten | 0.2 | 15.2 | 45.9 | 196.3 | 16.5 | 274.0 | ||||||
davon derivative Finanzinstrumente | – | 0.2 | 0.5 | – | – | 0.7 | ||||||
davon Leasingverbindlichkeiten | – | 15.0 | 45.1 | 172.7 | 16.5 | 249.3 | ||||||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 92.3 | – | – | – | – | 92.3 | ||||||
Übrige Verbindlichkeiten | 4.9 | – | – | – | – | 4.9 | ||||||
Total | 97.4 | 15.2 | 45.9 | 196.3 | 16.5 | 371.3 | ||||||
2022 | ||||||||||||
Finanzverbindlichkeiten | 0.1 | 9.4 | 22.9 | 117.5 | 35.0 | 184.9 | ||||||
davon derivative Finanzinstrumente | – | 0.1 | 0.2 | – | – | 0.3 | ||||||
davon Leasingverbindlichkeiten | – | 9.3 | 22.2 | 105.6 | 35.0 | 172.1 | ||||||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 75.8 | – | – | – | – | 75.8 | ||||||
Übrige Verbindlichkeiten | 6.4 | – | – | – | – | 6.4 | ||||||
Total | 82.4 | 9.4 | 22.9 | 117.5 | 35.0 | 267.1 |
Devisentermingeschäfte
in Mio. CHF | 2023 | 2022 | ||
---|---|---|---|---|
Kontraktvolumen | 30.9 | 32.1 | ||
Marktwert, fällig | (0.8) | 0.0 | ||
unter 1 Jahr | (0.7) | 0.0 | ||
1 bis 5 Jahre | (0.0) | – | ||
über 5 Jahre | – | – | ||
Angaben zu Cash Flow Hedge | ||||
Als Cash Flow Hedge direkt im sonstigen Ergebnis erfasst | (0.6) | 0.0 | ||
Im Rahmen der vorgesehenen Absicherung verwendet | 0.1 | 2.8 | ||
Direkt in der Erfolgsrechnung erfasst | – | – |
Der Marktwert dieser derivativen Finanzinstrumente wird je nach Fälligkeit unter den kurzfristigen oder den langfristigen Finanzforderungen oder -verbindlichkeiten ausgewiesen.
Finanzinstrumente
Kategorie | 2023 | 2022 | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
in Mio. CHF | Buchwert | Marktwert | Buchwert | Marktwert | ||||||
Flüssige Mittel | 1 | 287.2 | 287.2 | 316.3 | 316.3 | |||||
Kurzfristige Finanzanlagen | 17.2 | 17.2 | 89.1 | 89.1 | ||||||
davon Wertschriften | 4 | 17.2 | 17.2 | 88.7 | 88.7 | |||||
davon Devisentermingeschäfte | 3 | – | – | 0.3 | 0.3 | |||||
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 2 | 238.0 | 238.0 | 239.9 | 239.9 | |||||
Kurzfristige Finanzforderungen | 2 | 31.0 | 31.0 | 39.4 | 39.4 | |||||
Langfristige Finanzanlagen | 228.5 | 213.0 | 208.0 | 191.7 | ||||||
davon sonstige Beteiligungen – Eigenkapitalinstrumente | 3 | 48.9 | 48.9 | 34.2 | 34.2 | |||||
davon sonstige Beteiligungen – keine Eigenkapitalinstrumente | 4 | 0.3 | 0.3 | 0.3 | 0.3 | |||||
davon Darlehensforderungen | 2 | 176.3 | 160.9 | 170.8 | 157.4 | |||||
davon sonstige langfristige Finanzanlagen – keine Eigen-kapitalinstrumente | 2 | 3.1 | 3.1 | 2.7 | 2.7 | |||||
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 1.2 | 1.2 | 0.7 | 0.7 | ||||||
davon Devisentermingeschäfte | 5 | 0.7 | 0.7 | 0.3 | 0.3 | |||||
davon sonstige kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 6 | 0.5 | 0.5 | 0.4 | 0.4 | |||||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 6 | 92.3 | 92.3 | 75.8 | 75.8 | |||||
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten | 6 | 4.9 | 4.9 | 6.4 | 6.4 | |||||
Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 23.5 | 23.5 | 11.3 | 11.2 | ||||||
davon Bankverbindlichkeiten und Darlehen | 6 | – | – | 8.7 | 8.6 | |||||
davon Kaufpreisverpflichtungen | 7 | 22.8 | 22.8 | – | – | |||||
davon Verpflichtungen zum Kauf eigener Eigenkapitalinstrumente | 7 | 0.2 | 0.1 | 0.6 | 0.6 | |||||
davon sonstige langfristige Finanzverbindlichkeiten | 7 | 0.6 | 0.6 | 1.9 | 1.9 | |||||
Kategorisierung Finanzinstrumente nach IFRS 9 | ||||||||||
Flüssige Mittel – zu fortgeführten Anschaffungskosten | 1 | 287.2 | 287.2 | 316.3 | 316.3 | |||||
Darlehen und Forderungen – zu fortgeführten Anschaffungskosten | 2 | 448.3 | 432.8 | 452.8 | 439.3 | |||||
Finanzielle Vermögenswerte – zum Fair Value mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis | 3 | 48.9 | 48.9 | 34.5 | 34.5 | |||||
Finanzielle Vermögenswerte – zum Fair Value mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust | 4 | 17.5 | 17.5 | 89.0 | 89.0 | |||||
Finanzielle Verbindlichkeiten – zum Fair Value mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis | 5 | (0.7) | (0.7) | (0.3) | (0.3) | |||||
Finanzielle Verbindlichkeiten – zu fortgeführten Anschaffungskosten | 6 | (97.7) | (97.7) | (91.4) | (91.3) | |||||
Finanzielle Verbindlichkeiten – zum Fair Value mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust | 7 | (23.5) | (23.4) | (2.5) | (2.5) |
TX Group wendet zur Bestimmung des Marktwertes von Finanzinstrumenten die folgenden Hierarchiestufen an:
-
Klasse 1: Börsenkurse an aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.
-
Klasse 2: Marktwerte, die auf Basis von beobachtbaren Marktdaten ermittelt werden. Dabei werden entweder notierte Preise auf nicht aktiven Märkten oder nicht notierte Preise berücksichtigt. Zudem können solche Verkehrswerte auch indirekt aus Preisen abgeleitet werden.
-
Klasse 3: Marktwerte, die nicht auf Basis von beobachtbaren Marktdaten ermittelt werden.
Die in den kurzfristigen Finanzanlagen gehaltenen Devisentermingeschäfte sind die einzigen Finanzinstrumente, die in der Klasse 2 der Hierarchiestufen der Marktwerte gruppiert werden. Per 31. Dezember betragen diese netto –0.7 Mio. CHF (Vorjahr 0.0 Mio. CHF) und sind demnach unwesentlich, weshalb auf eine weitere Offenlegung verzichtet wird.
In der Klasse 3 der Hierarchiestufen der Marktwerte sind vor allem die Eigenkapitalinstrumente der sonstigen Finanzanlagen sowie allfällige Kaufpreisverpflichtungen erfasst. Investiert wird insbesondere in Beteiligungen in der Aufbauphase (Startups), bei welchen keine beobachtbaren Marktpreise vorliegen. Deshalb wird eine geeignete alternative Bewertungsmethode für die Ermittlung des Fair Values der Beteiligungen angewendet. Dies kann unter anderem der von Dritten bezahlte Preis bei Finanzierungsrunden, eine Ermittlung mittels Barwertmethode (DCF-Ermittlung) oder die Marktpreisermittlung mittels Multiples sein. Inputfaktoren sind zum Beispiel Vertragsdetails zu den Finanzierungsrunden inklusive bezahlten Preises durch Dritte oder Businesspläne, welche die neuesten Einschätzungen betreffend Entwicklungen von Betriebsertrag und Kosten beinhalten. Für die quantitativ bedeutendste sonstige Beteiligung an Joveo Inc., welche per 31. Dezember 2023 mit einem Wert von 9.9 Mio. CHF in der Bilanz erfasst ist, erfolgte die Bewertung auf Basis einer DCF-Bewertung, die im zweiten Halbjahr 2023 stattgefunden hat. Die weiteren sonstigen Beteiligungen (inklusive deren Sensitivität) sind für die TX Group als unwesentlich zu betrachten. Die Überprüfung der Bewertung der sonstigen Beteiligungen wird halbjährlich vorgenommen.
Die Veränderung der sonstigen Beteiligungen im Berichtsjahr ist in nachstehender Tabelle ersichtlich:
in Mio. CHF | 2023 | 2022 | ||
---|---|---|---|---|
Sonstige Beteiligungen – Stand 01.01. | 34.5 | 37.5 | ||
Zugänge | 13.8 | 10.0 | ||
Abgänge | (0.1) | (20.9) | ||
Direkt im sonstigen Ergebnis erfasste Veränderungen | 1.0 | 7.8 | ||
Im Jahresergebnis erfasste Veränderungen | 0.0 | 0.1 | ||
Sonstige Beteiligungen – Stand 31.12. | 49.1 | 34.5 |
Der Klasse 1 der Hierarchiestufen zur Bestimmung des Marktwertes sind alle übrigen zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumente zugeordnet. Zwischen den drei Klassen fanden keine Transfers statt.
Rechnungslegungsgrundsätze
Terminkontrakte und Optionen werden nicht spekulativ, sondern selektiv und ausschliesslich zur Reduktion geschäftsbedingter Währungs- und Zinsrisiken mit Finanzinstituten getätigt. Devisenderivate werden nach Massgabe der Abwicklung abgesicherter Positionen als Fair Value Hedges oder als Cash Flow Hedges entweder zusammen mit den entsprechenden Grundgeschäften oder separat per Bilanzstichtag zum Marktwert bewertet.
Derivative Finanzinstrumente, wie beispielsweise Zinssatz-Swaps, Devisengeschäfte und bestimmte in Basisverträge eingebettete derivative Finanzinstrumente, werden in der Bilanz entweder als kurzfristige oder langfristige Finanzanlage oder -verbindlichkeit zu Marktwerten erfasst. Die Veränderung der Marktwerte wird entweder erfolgswirksam im Jahresergebnis oder direkt im sonstigen Ergebnis verbucht, abhängig davon, zu welchem Zweck das jeweilige derivative Finanzinstrument eingesetzt wird.
Bei Fair Value Hedges wird die Veränderung des Marktwertes des wirksamen Anteiles (des derivativen Finanzinstrumentes und des abgesicherten Grundgeschäftes) sofort erfolgswirksam verbucht. Bei den als Cash Flow Hedges (Absicherung der Mittelflüsse) qualifizierten derivativen Finanzinstrumenten wird die Veränderung des Marktwertes des wirksamen Anteiles des derivativen Finanzinstrumentes so lange über das sonstige Ergebnis verbucht, bis das gesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam verbucht wird.
Die Veränderung des Marktwertes von derivativen Finanzinstrumenten, die nicht als Accounting Hedges (im oben genannten Sinne) bezeichnet oder als solche qualifiziert werden, wird erfolgswirksam als Bestandteil des Finanzertrages/-aufwandes erfasst. Dies gilt auch für im oben genannten Sinne gehandhabte Fair Value Hedges und Cash Flow Hedges ab dem Zeitpunkt, ab dem diese Finanzinstrumente nicht mehr als solche Accounting Hedges qualifiziert werden.
Vertragliche Verpflichtungen zum Kauf eigener Eigenkapitalinstrumente (wie zum Beispiel Put-Optionen auf Minderheitsanteilen) ziehen die Erfassung einer finanziellen Verpflichtung nach sich. Die finanzielle Verpflichtung wird zum Barwert des Ausübungsbetrages über das Jahresergebnis erfasst. Ihr Fair Value wird regelmässig überprüft und eine Wertänderung nach der erstmaligen Erfassung im Finanzergebnis erfasst.